Geschmack der Zeiten - Zeiten der Ernährung

27. September - 29. September 2005 in Heidelberg

Der Umgang mit den Zeiten des Essens hat sich verändert. Die tägliche Beschaffung und Zubereitung war lange eine der wichtigsten Aufgaben des Menschen. Mahlzeiten teilten den Tages- und Jahresverlauf ein. Wachstums- und Reifezeiten waren elementar für die Gewinnung gesunder Lebensmittel. Heute bestimmt Zeitknappheit zunehmend unser Essen im Alltag. Wie wirkt sich aber der gegenwärtige Umgang mit Zeit auf unsere Ernährung aus? Welchen Wert haben die Zeiten der Ernährung heute? Was sind die wissenschaftlichen Grundlagen einer zeitgemäßen Ernährung? Diesen Fragen ging die Tagung „Geschmack der Zeiten – Zeiten der Ernährung“ nach.  Die Veranstaltung war ein weiterer Meilenstein in der fruchtbaren Zusammenarbeit der Evangelischen Akademie Tutzing und der Dr. Rainer Wild-Stiftung, Heidelberg.

Ein Projekt der Dr. Rainer Wild-Stiftung und der Evangelischen Akademie Tutzing

Die Dr. Rainer Wild-Stiftung veranstaltete in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing vom 27.-29. September 2005 die Tagung "Geschmack der Zeiten – Zeiten der Ernährung". Über 100 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Mittlerbereich diskutierten den Einfluss der Zeiten auf die Ernährung sowie wissenschaftliche Grundlagen einer zeitgemäßen Ernährung.

Download Tagungsprogramm (PDF)

 

Tagesberichte:

Geschmack der Zeiten - Zeiten der Ernährung (PDF)

Jahreszeit - Uhrenzeit - Mahlzeit. Der diktatorische Rhythmus des Hungers (PDF)

Thesenpapiere zur Tagung

"Logik der Zeit - der zeitliche Nährwert: Zeitökologische Strukturen" (PDF)
von Prof. Dr. K. Kümmerer, Universitätsklinik Freiburg

"Zeiten der Küche - Zeiten des Tisches. Mahlzeiten, Ernährung und Essen" (PDF)
von Prof. Dr. B. Methfessel, Pädagogische Hochschule Heidelberg

"Perspektiven einer Ökotrophologie der Zeit" (PDF)
von Dr. G. Schönberger, Dr. Rainer Wild-Stiftung, Heidelberg

Folien zum Vortrag (PDF)

Expertenworkshops

Drei Expertenworkshops, die seit März 2004 unter der Leitung von Dr. M. Held, Tutzing, und Dr. G. Schönberger, Heidelberg, stattfanden, lieferten interessante Erkenntnisse über soziale und kulturelle Zeiten des Essens, über biologische Zeitstrukturen des Menschen sowie über Lebens- und Ernährungsstile.

Erkenntnisse (PDF)

Tutzinger Projekt Ökologie der Zeit

Die Evangelische Akademie Tutzing beschäftigt sich bereits seit Anfang der 90er Jahre im Rahmen des Projektes „Ökologie der Zeit“ mit dem Thema „Zeit“ in Form von jährlichen Zeitakademien und Publikationen und ist somit der ideale Partner für dieses Projekt.

Bericht zur Tagung (PDF)

Weiterführende Literatur (PDF)

Foren-Übersicht

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Der Begriff Ernährungsumgebungen findet aktuell in der Debatte um eine zukunftsfähige und planetar gesunde Ernährungsweise in den Industriestaaten große Beachtung. Die Forderungen und Empfehlungen in wissenschaftlichen Gutachten und ähnlichen Papieren, die sich an die zuständigen Organe bzw. politischen Verantwortlichen richten, legen einen Schwerpunkt darauf. Was sich hinter dem umfassenden Charakter des Begriffes verbirgt, lässt Fragen offen. Auch, weil die normativen dichotomen Bewertungen von Ernährungsumgebungen wie "gesund", "nachhaltig oder "fair" vs. "ungesund", "nicht nachhaltig", "unfair", zu unterschiedlichen Auslegungen des Begriffs führen können. Um zielführende Konzepte für die Transformation des Ernährungssystems mit einer planetar gesunden Ausrichtung zu entwickeln, hilft es, ein adäquates Modell für Ernährungsumgebungen zu entwerfen, das interdisziplinär-wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Den Prozess dazu möchte das 26. Heidelberger Ernährungsforum anstoßen und begleiten.

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Anlässlich des Jubiläums feiert die Dr. Rainer Wild-Stiftung den Stifter und die Menschen, die am Erreichten mitgewirkt haben und würdigt damit den Erfolg der letzten drei Jahrzehnte. Doch der Blick zurück oder gar das Schwelgen in der Vergangenheit fallen schwer, wenn gegenwärtige Ereignisse vollste Aufmerksam-keit einfordern. Die Auswirkungen des Fortschritts im Gestern werden hierzulande zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Diskurse und mit ihnen das Fundament des Wohlstandes. Weil das aktuelle Geschehen eng mit der Ernährungsweise der Industriestaaten verbunden ist, steht das „Normal“ deutscher Esskultur genauso in Frage wie die bis dato etablierten Verständnisse von gesunder Ernährung.

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Das Wissen, die Möglichkeiten und der Wunsch, genussvoll sowie nachhaltig zu essen und zu trinken sind grenzenlos komplexe Geschehen, denen weder zeitliche noch räumliche Grenzen gesetzt sind. Im Gegensatz dazu ist das individuelle Handeln sehr wohl begrenzt. Aus all dem ergeben sich für die Menschen weltweit sehr unterschiedliche Lebensentwürfe, Ernährungsrealitäten und damit verbundene Gesundheitschancen. Food Well-Being unternimmt den Versuch, dieses Kontinuum einer subjektiven sowie objektiven Bewertung der physischen, emotionalen, sozialen, intellektuellen, spirituellen und selbstbestimmten Beziehung von Menschen zu Essen und Trinken zu beschreiben.

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