Mangelernährung - Mehr Aufmerksamkeit für das Zuwenig

Prof. Dr. med. Christian Sina | 26. September 2019

Mangelernährung kann als Zustand einer ungenügenden Energie- und oder Nährstoffversorgung und daraus resultierenden ungünstigen Folgen definiert werden. Viele Studien zeigen, dass Mangelernährung Lebensqualität, (Ko-)morbidität und Mortalität negativ beeinflusst und damit zusammenhängend die Belastung des Gesundheitssystems vervielfacht. Denn auch die Zusammenhänge zwischen Pflegebedürftigkeit und Mangelernährungsrisiko sind in der Literatur beschrieben. Mangelernährung begünstigende Faktoren können chronische Krankheiten, medikamentöse Behandlung oder auch Appetitlosigkeit sowie nachlassende geistige Leistung sein. Insofern ist Mangelernährung keineswegs nur eine Erscheinung unter Schwerstkranken im klinischen Kontext, sondern ein Problem, das längst mitten in der Gesellschaft angekommen ist. Von aktuell rund 3,5 Millionen Pflegebedürftigen werden 75% im häuslichen Umfeld versorgt, der überwiegende Anteil durch Angehörige.

In all diesen Bereichen fehlt es an Grundlegendem. Noch wird Mangelernährung in Lehre und Ausbildung von Fachkräften nicht angemessen behandelt, sodass Beratungsangebote, Schwerpunktpraxen und Schnittstellen zur Behandlung fehlen. Vor allem aber mangelt es an Problembewusstsein und Kommunikation.

Vor dem Hintergrund der immensen Adipositas-Problematik und deren sozioökonomischen Auswirkungen scheint selbst in Politik und Fachkreisen für Mangelernährung und deren Risiken kein Raum mehr zu sein. Anders ist es kaum zu erklären, dass das Thema Mangelernährung nicht annähernd die nötige Aufmerksamkeit erfährt. Denn wie beim Übergewicht gilt auch für die Mangelernährung: Die beste Behandlung ist die Prävention.

Prof. Dr. med. Christian Sina, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologe, Ernährungsmediziner und Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikum Lübeck ist ein ausgewiesener Experte. Als exzellenter Netzwerker und Initiator eines Modells für integrierte Versorgung am Universitätsklinikum ist er bestens dafür prädestiniert, im Rahmen des 18. Life Science Dialogue sowohl die Vielfalt der Mangelernährungsproblematik als auch die Handlungschancen aufzuzeigen.

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Dr. Rainer Wild-Stiftung
Mittelgewannweg 10, 69123 Heidelberg

Tagungsorganisation:
Dr. Rainer Wild-Stiftung
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Conference Center der Dr. Rainer Wild Holding
Mittelgewannweg 10
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Heidelberg

Wissenschaft bedeutet Widersprüche, und genau diese sind Teil der Lösung, wenn es um eine zukunftsfähige und gesunde Ernährung geht. Dieses Thema stand im Mittelpunkt der gestrigen "Heidelberger Kamingespräche" mit Prof.in Dr.in Sabine Kulling und Prof.in Dr.in Hannelore Daniel.

In gewohnt hochwertigem Ambiente begrüßten Dr. Hans-Joachim Arnold, Vorstandsvorsitzender der Dr. Rainer Wild-Stiftung, und Dr.in Silke Lichtenstein, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin, die Gäste.

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270 Teilnehmende folgten am Dienstag, 11.05.2021, dem Vortrag „Das riecht aber gut! Zur zentralen Verarbeitung sensorischer Reize und deren Einfluss auf das Essverhalten.“, der im Rahmen des 1. LifeScience@home der Dr. Rainer Wild-Stiftung aus Heidelberg online stattfand. In der eineinhalbstündigen Fachveranstaltung gab Frau Professorin Dr. rer. biol. hum. Jessica Freiherr von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg seltene Einblicke in die Welt der neurowissenschaftlichen Forschung zur sensorischen Wahrnehmung des Menschen im Zusammenhang mit Essen und Trinken.

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Noch wird Mangelernährung in Lehre und Ausbildung von Fachkräften nicht angemessen behandelt, sodass Beratungsangebote, Schwerpunktpraxen und Schnittstellen zur Behandlung fehlen. Vor allem aber mangelt es an Problembewusstsein und Kommunikation. Im Rahmen des 18. Life Science Dialogue wird Prof. Dr. med. Christian Sina sowohl die Vielfalt der Mangelernährungsproblematik als auch die Handlungschancen aufzuzeigen.

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