Food Literacy
In Kooperation mit dem aid infodienst
Food Literacy ist die Fähigkeit, den Ernährungsalltag selbstbestimmt,
verantwortungsbewusst und genussvoll zu bestimmen.
Immer mehr Menschen wissen immer weniger über Nahrungsmittel und können nicht mehr richtig kochen. Die Folgen sind bekannt und werden auch in anderen Zusammenhängen diskutiert. Viele europäische Länder bemühen sich deshalb um eine Ernährungsaufklärung. Aus Untersuchungen ist bekannt, dass vor allem sozial benachteiligte und bildungsferne Personen schlecht erreicht werden. Um das zu ändern, entwickelten Wissenschaftler aus neun europäischen Ländern "Food Literacy", ein EU-finanziertes Gemeinschaftsprojekt unter österreichischer Leitung.
Food Literacy kann als Vehikel verstanden werden, das Ernährung als Querschnittsthema in die Erwachsenenbildung transportiert. Dabei berücksichtigt es speziell die Bedürfnisse von bildungsfernen Zielgruppen. Die deutschen Partner, also der aid infodienst und die Universität Kassel, Fachgruppe ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur, investierten viel Zeit, Kraft und Know-How, um das Thema voranzubringen. Das Projekt endete offiziell im Oktober 2007; das Interesse, das Projekt weiter voranzutreiben, besteht aber weiterhin. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung veranstaltete 2008 gemeinsam mit dem aid infodienst einen Workshop zur Entwicklung eines „Train-the-Trainer-Konzeptes“ und zur Weiterentwicklung der Materialien. 2011 folgte eine Konferenz zu den Perspektiven der Erwachsenenbildung, die in Kooperation mit dem aid infodienst und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung stattfand. Ziel war es, Food Literacy als erfolgreiches Programm auch langfristig in der Erwachsenenbildung zu etablieren.
In mehreren Workshops und inzwischen zwei Heidelberger Ernährungsforen hat sich die Dr. Rainer Wild-Stiftung mit verschiedenen Aspekten von Zeit und Ernährung beschäftigt. Arbeiten aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften (insbesondere chronobiologische Aspekte), aus der Psychologie, Soziologie und den Kulturwissenschaften liefern mögliche Ansatzpunkte zur Bearbeitung dieses Themas. Die Stiftung hat das Ziel, möglichst viele Disziplinen zu berücksichtigen, um so das Thema Zeit und Ernährung ganzheitlich zu erfassen.
Das Projekt Zeit und Ernährung wurde von 2003 bis 2012 in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing durchgeführt, die sich bereits seit Anfang der 1990er-Jahre im Rahmen des Projektes "Ökologie der Zeit" mit dem Thema in Form von jährlichen Zeitakademien und Publikationen beschäftigt.