Ernährungs-Blog

Hier finden Sie regelmäßig neue Beiträge der Dr. Rainer Wild-Stiftung zu aktuellen Themen und Veranstaltungen.

Hauswirtschaftskongress 2019 - Wandel nachhaltig gestalten

Bild: B. Flatt

Unter dem Motto „Wandel nachhaltig gestalten, Agenda 2030: für uns – mit uns“ hat der Deutsche Hauswirtschaftsrat in Kooperation mit fünf seiner Mitgliedsverbände zum ersten Hauswirtschaftskongress nach Berlin eingeladen. Die politische Schirmherrschaft der zweitägigen Veranstaltung übernahm die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner, die sich zu Beginn der Veranstaltung in einer Videobotschaft an die Besucher des Kongresses wandte. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildeten fünf der insgesamt 17 Sustainable Development Goals (SDGs) aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen: SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen, SDG 4 Chancengerechte und hochwertige Bildung, SDG 5 Geschlechter-Gleichheit, SDG 12 Nachhaltiger Konsum und Produktion, SDG 13 Klimaschutz und Anpassung. Vor diesem Hintergrund präsentierte sich die Hauswirtschaft als zentraler Akteur der nachhaltigen Entwicklung. Schon in den Begrüßungsworten der Vertreter der kooperierenden Verbände sowie der Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates Dorothea Simpfendörfer wurde deutlich, welch wichtige Rolle die Hauswirtschaft für die Nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft spielt. So wurde sie mitunter als „Keimzelle der Wirtschaft“ bezeichnet und es wurde deutlich, dass die vorherrschende Ressourcenorientierung einen großen Beitrag zur Zielerreichung der Agenda 2030 leisten kann.

Im Eröffnungsvortrag erläuterte Dr. Christiane Averbeck (Klima Allianz Deutschland) die entsprechenden Nachhaltigkeitsziele. Darüber hinaus ermutigte Dr. Averbeck in Ihrem Vortrag die Akteure aus der Zivilgesellschaft, in der Politik auf den notwendigen Wandel zu drängen. Den Beitrag der Hauswirtschaft zur sogenannten großen Transformation erläuterte Dr. Melanie Speck (Wuppertal Institut) und zeigte auf, dass die dafür notwendigen moralischen Revolutionen meist nicht linear verlaufen. Abgerundet wurde das Vormittagsprogramm von der Vorstellung des „Comparable Worth Index“ durch Sarah Lillemeier (Universität Duisberg/Essen), welcher berufliche Anforderungen geschlechtsneutral vergleichbar mache und einen Beitrag zur Erklärung des „Gender Pay Gap“ leisten könne. Am Nachmittag des ersten Kongresstages hatten die Besucher die Chance, sich in neun parallelen Workshops vertiefend und aktiv zu beteiligen. Die Ergebnisse der Workshops wurden am zweiten Kongresstag von Prof. Dr. Pirjo Schack (Fachhochschule Münster) zusammengeführt und in Teilen in der spannenden Podiumsdiskussion aufgegriffen. Praktische Einblicke lieferte Jan-Peter Elsebach (Electrolux professional GmbH, Tübingen) mit seinem Vortrag zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der hauseigenen Wäscherei. Das Innovationspotenzial der Hauswirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung griff Prof. Dr. Jana Rückert-John (Hochschule Fulda) in Ihrem interessanten Vortrag auf und stellte dabei Umsetzungsbeispiele vor, die sich an die fünf Kongress-SDGs anlehnen. Den inhaltlichen Abschluss des Kongresses bildete ein Duett-Vortrag von Prof. em. Dr. Uta Meier-Gräwe (Freiburg) und Dr. Christine Küster (FH Fulda) mit dem Titel „Yes we care! Pfade aus der gesellschaftlichen Fehlbewertung von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit“. Es sei wichtig ökonomisch zu argumentieren, was Prof. Gräwe mit der Gegenüberstellung des „Familienernährer-Modells“ und des „Erwerb- und Sorge-Modells“ verdeutlichte.

Neben den spannenden Vorträgen des Hauswirtschaftskongresses und der Verleihung des Nachwuchspreises fand eine begleitende Posterausstellung des Jungen Forum der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V. statt, auf der wissenschaftliche Projekte, die sich mit den fünf zentralen SDGs des Kongresses auseinandersetzten, vorgestellt wurden. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung beteiligte sich mit einem Poster über das Modellprojekt „Rettungskühlschrank“, welches auf das SDG 12 abzielte.

Nähere Informationen und weiteres Bildmaterial finden Sie unter:

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